Die folgenden Jahre werden in Kürze ergänzt.
Geschichte
1962 – Die Zeit war reif für neue Ideen
Initiative Bürger und die reformierte Kirche entwickelten den Gedanke, ein Alterswohnheim im Quartier zu bauen, damit die Wollishofer im Alter nicht mehr in auswärtige Quartiere oder Gemeinden zügeln mussten. Der Gedanke fand Anklang. Schon am 09. März 1962 trafen sich interessierte, engagierte Bürger unter der Leitung von Pfarrer Karl Maurer ein erstes Mal und am 01. Juni 1962 wurde der Verein Wollishofer Heime für Betagte ins Leben gerufen.
In bemerkenswerter ehrenamtlicher Tätigkeit nahmen also 1962 die Gründungsmitglieder Pfarrer Karl Maurer, Agnes Farner, Nelly Mäder, Dr. Margrit Schlatter, Dr. H.U. Bosshard, Hans Leemann, Otmar Müller, Rudolf Ritschard, Hans Schürch, André Walder und Bernhard Wieser, die Aufgabe in Angriff, in Wollishofen ein Alterswohnheim zu realisieren.
1968 – Grundsteinlegung des Studacker
1978 – Einweihung des Tannenrauch
Am 30. April 1974 fiel der Entscheid zum Bau des Tannenrauch, die Stadt Zürich stellte das Land im Baurecht zur Verfügung und unterstützte das Vorhaben mit einem unverzinslichen Darlehen in Höhe von 4,229 Millionen Franken. Die katholische Kirche beteiligte sich mit über 600’000 Franken am Bau. Erneut wurde Architekt Markus Maurer mit der Aufgabe betraut, der Bau dauerte von 1976 bis 1978.
Nur gerade acht Jahre nach der Eröffnung des ersten Alterswohnheims konnte der Verein an der Mööslistrasse am 12. Juni 1978 sein zweites Alterswohnheim eröffnen. Für das Wohl der 95 Pensionärinnen und Pensionäre sorgte, gemeinsam mit den Angestellten, das Heimleiterehepaar Judith und Ulrich Zimmermann.
1979 – Dank Schenkung ein erstes Wohnhaus
Zwei weitere Häuser kamen durch Legate in den Besitz des Vereins, das Huber-Häsler-.Haus an der Lettenholzstrasse 9 und das Baumgartner-Fricker-Haus an der Drosselstrasse 7.
1991 – Erneuerungen werden nötig
Auch das Studacker musste an die neuen Bedürfnisse angepasst werden. Unter dem Projektnamen Studacker 2000 wurde das Heim 1999 / 2000 für 6 Millionen Franken umfassend renoviert. Dabei entstand das „Heim im Heim“, eine familiäre Abteilung mit erweitertem Betreuungs- und Pflegeangebot. Dank einer Spendenaktion kamen für dieses Projekt 300’000 Franken zusammen, die Bertha Ziegler-Stiftung steuerte weitere 250’000 Franken bei.
Um der geneigten Leserschaft über die Jahre nach der Jahrtausendwende einen genaueren Einblick ins Geschehen im Verein zu vermitteln, sei nachfolgend jahrweise auf die Ereignisse eingegangen.
2000 – Neue Fragestellungen und Herausforderungen
Pflegekosten fielen zu Beginn nicht an, im Jahr 2000 wurden dafür 1,2 Millionen Franken aufgewendet. Kostete ein durchschnittlicher Bewohnertag (ohne Pflege) im Jahr 1970 gerade mal gut 20 Franken, sind es nun schon über 100 Franken.
Hochbetagte benötigen Unterstützung und vor allem viel Zeit, damit sie vorhandene Fähigkeiten noch nutzen können. Unter anderem deswegen benötigen Heime immer mehr Personal.
2001 – Heimkultur wird gefördert
Im Alterswohnheim Tannenrauch sorgen dieses Jahr 45 Veranstaltungen für Kurzweil im Heimalltag, darunter Filme, Dia-Vorträge, Feste und Ausflüge sowie die beliebten 3-K-Nachmittage. 3-K steht für Konzert, Kaffee & Kuchen.
Die Heimkultur wird in den Alterswohnheimen Studacker und Tannenrauch hoch gehalten. Alles klingt nach Leben – und doch holt die Vergänglichkeit des Menschen die Mitarbeiter und Bewohner immer wieder ein. Sie fordert alle heraus, diesen Alltag mit seinen spezifischen Gegebenheiten gemeinsam zu leben.
Für bauliche Veränderungen in Unter-, Erd- und Dachgeschoss des Tannenrauch wird von der Vereinsversammlung ein Kredit von 6 Millionen Franken bewilligt. In der Drosselstrasse scheitert der Erwerb des Hauses Nr. 9, das mit Nr. 7 zusammengebaut ist. Der Kaufpreis ist dem Verein zu hoch.
2002 – Umbau Tannenrauch
Bei letzterem erhält das Dachgeschoss einen Mehrzweckraum, pro Stockwerk wird je eine rollstuhlgängige Dusche eingerichtet und der Bäderbereich im Untergeschoss erweitert, der Esssaal wird vergrössert, ein dritter Lift und drei neue Zwei-Zimmer- Einheiten werden eingebaut.
Der Stadtrat stimmt in diesem Zusammenhang einer Schuldenreduktion von 8,895 Millionen auf 2,737 Millionen Franken zu. Erklärtes Ziel der Heimleitung und des Personals ist es, höchstmögliche Lebensqualität zu bieten. Gerade weil bereits ein Drittel der Pensionäre auf leichte bis mittlere Pflege angewiesen ist und ein weiterer Drittel erhebliche bis umfassende Pflege benötigt, kommt diesem Bestreben grösste Bedeutung zu.
2003 – Leiterwechsel im Studacker
Im Alterswohnheim Tannenrauch sind inzwischen die Renovationen abgeschlossen, Bewohnerschaft und Mitarbeitende waren in Flexibilität und Toleranz stark gefordert. Die umfassende Zusammenarbeit mit der Baukommission des Vereins und den Architekten sorgte in der zweijährigen Bauzeit für möglichst wenige Unannehmlichkeiten. Das Alterswohnheim Tannenrauch feiert die gelungene Erneuerung und sein 25-Jahr-Jubiläum mit Festessen und dreistöckiger Geburtstagstorte.
2004 – Veränderte Lebensgewohnheiten fordern
Pflege und Betreuung sind viel stärker gefragt. Heimkonzepte müssen den veränderten Anforderungen angepasst werden. Das Eintrittsalter steigt, die Gebrechlichkeit nimmt zu und damit die Zahl der auf Hilfe angewiesenen Bewohner.
Die Vereinsversammlung bewilligt einen Kredit von 1,8 Millionen Franken für den Umbau des Huber-Häsler-Hauses. Per Oktober 2005 sollen hier statt der immer weniger gefragten Personalwohnungen sechs Zweieinhalb-Zimmer-Alterswohnungen fertig erstellt sein.
2005 – Neuorganisation
2006 – Zukunft der Heime
Herausforderungen stellen nach der Schliessung der Poststelle die neue Postlokalnutzung sowie die Sanierung der Tramendstation dar. Gegen die Tramendstation- Sanierung reicht der Verein Einsprache ein, weil die geplante Tramschlaufe lediglich fünf Meter vom Studacker entfernt verläuft. Gleich neben dem Stangerhaus will der Verein für den Ausbau seines Alterswohnungsangebots die Liegenschaft Etzelstrasse 18/20 erwerben. Diese wird jedoch anderweitig verkauft.
Ulrich Heusser, der als Präsident seit 1994 die Geschicke des Vereins zukunftsorientiert gelenkt hat, übergibt das Präsidium an Jürg Liebermann. Ulrich Heusser sei für seinen langjährigen selbstlosen und kompetenten Einsatz gedankt!
2007 – Umfassende Statutenänderung
Das Bundesamt für Verkehr lehnt die Einsprache des Vereins betreffend Tramschlaufe ab. Heimleitung und Verein haben in weiser Voraussicht an der Westseite bereits Lärmschutzfenster einbauen lassen.
Die wegen ihrer Lage für Alterswohnungen ungeeignete Wohnliegenschaft an der Drosselstrasse wird veräussert, da es nicht dem Vereinszweck entspricht, nicht altersgerechte Wohnungen anzubieten. Der Verkaufserlös wird für künftige Aufgaben und Investitionen auf die Seite gelegt.
2008 – Weiterentwicklung des Vereinsangebots
In den Alterswohnungen bietet der Verein auch weiterhin keine Service- und Pflegeleistungen an, da er dieses Bedürfnis mit seinen Heimen abdeckt.
In der Liegenschaft Etzelstrasse 22 werden die 28 Küchen renoviert.
Erfreulicherweise wird auf die erfolgreiche Planung der Alterswohnungen in der neu entstehenden Liegenschaft Mutschellenstrasse 178 angestossen.
Im Alterswohnheim Tannenrauch verabschieden sich das Heimleiter-Ehepaar Marianne und Josef Bieri, im Alterswohnheim Studacker Heimleiter Martin Mezger sowie seine Stellvertreterin Katrin Buchmann.
In den Alterswohnheimen stellt die Suche einer Nachfolge für die Heimleitungen eine Herausforderung dar. Solche Stellen werden in der Regel nicht mehr an Ehepaare vergeben.
Im Tannenrauch übernimmt Mitte Jahr Barbara Tosi und im Studacker im Herbst Richard Lendi die Heimleitung. Intensiv widmet sich der Vorstand der Erarbeitung neuer ethischer Richtlinien für den Verein, die im Jahr darauf einstimmig verabschiedet werden.
Im Alterswohnheim Tannenrauch werden mit viel Freude die Festlichkeiten zum 30jährigen Jubiläum begangen.
2009 – Zimmer weiterhin sehr begehrt
- Das neue einheitliche Erscheinungsbild wird für alle Bereiche des Vereins erarbeitet und eingeführt.
- Für die Alterswohnungen im geplanten Neubau an der Mutschellenstrasse 178 wird von der Vereinsversammlung ein Kredit genehmigt.
- Im Alterswohnheim Studacker werden die Anpassungsarbeiten im Unter-, Erd- und ersten Obergeschoss samt Annexbau (Ex-Post) für die dringend anstehende Küchenerweiterung geplant.
- Das Grundsatzpapier für die Anpassung beider Heime an die Wohnbedürfnisse künftiger Pensionäre wird erarbeitet.
- Die breite öffentliche Diskussion zum Thema Sterbehilfe wird auch in den Vereinsorganen geführt. In der Folge werden ethische Richtlinien zur Sterbebegleitung verabschiedet. Der Verein anerkennt, dass Sterbehilfeorganisationen Beihilfe zum Suizid anbieten und gewährt unter gewissen Bedingungen Zutritt zu seinen Einrichtungen.
- Ethische Richtlinien für freiheitsbeschränkende Massnahmen werden verabschiedet. Diese Richtlinien regeln vor allem dann die Geschehnisse, wenn eine Person nicht mehr autonom entscheiden kann. Freiheitsbeschränkung wird dann nötig, wenn der Mensch vor vor den eigenen Handlungsimpulsen, wie z.B. Fortlaufen oder sich selber Verletzen, geschützt werden muss.
2010 – Baustart für das neueste Alterswohnhaus
Der Verein schaltet neu gestaltete Webseiten auf. Der Verein verabschiedet ethische Grundsätze für den Umgang mit Demenzkranken.
2011 – Bertha Ziegler-Haus wird bezogen
Im Studacker wird mit der Küchenerneuerung unter Einbezug des ehemaligen Postlokals und den damit zusammenhängenden Arbeiten im ganzen Haus begonnen.